Bauten und Orte in Reinfeld
Matthias-Claudius-Straße 4
- Der evangelische Prediger M.Albanus Gryphomontanus wird 1571-5
noch im Kloster untergebracht.
- 1599/1603 bau eines Pastoratshauses auf eigenem Grundstück,
wohl mit dazugehörigem Kuhstall.
- Möglicherweise existiert nach Wolters von 1750 eine Grundrisszeichnung.
- Von 1730 bis 1773 ist Mathias Claudius, der Vater des gleichnamigen
Dichters, Pastor in Reinfeld.
- 1736 läßt Herzogin Dorothea Christine eine Studierstube
und ein Schlafzimmer über der Tür neu erbauen.
- 1737 wird das Haus um ein Fach nach Osten verlängert.
- 1740 wird Mathias Claudius, der "Wandsbecker Bote"
am 15.August geboren.
- 1775 wird der alte Kuhstall (für vier Kühe) wohl
auf Abbruch an die Fleckensgemeinde verkauft.
Es wird eine Strohgedeckte Scheune errichtet, die 1875 abgebrochen
wird.
- 1781 Abriss des alten Pastorats.
- 1782 Neubau des Pastorats anstatt des Hauses von 1599/1603.
Eingeschossiges Fachwerkhaus mit Krüppelwalmdach. An
der Traufseite früher ein Zwerchhaus, heute ein massiver
Backstein Mittelrisalit, zweigeschossig unten zwischen schmalen
Fenstern eine Tür mit Oberlicht. Links und rechts an der
Traufseite je drei Fenster. Die barocke Tür ist möglicherweise
der einzige erhaltene Rest des ersten Pastorats. Die innere Aufteilung
nur in Resten erhalten.
- 1813 Die Mauern der Süd- und Westseite beginnen auszuweichen,
da das Holz der Ständer und Lehden fault.
- 1899 wird das vorkragende Fachwerk Zwerchhaus durch einen
gemauerten Mittelrisaliten ersetzt.
- 1990 wird am 23.Feb. das Mathias-Claudius-Pastorat unter Denkmalschutz
gestellt.
Matthias-Claudius-Straße 8,
Neubau von 1969, ehemaliger Pastoratshof.
- 1744 wird auf Veranlassung Pastor Claudius von Hzg.Friedrich
Carl ein Predigerwitwenhaus gestiftet. (Es stand in der Nähe
des alten Pastorats an der Stelle an der 1920 Maurermeister Möller
wohnte) Neben der Predigerwitwe waren unter gleichem Dach die
Küster- und Organistenwohnung sowie die Küsterschule
untergebracht.
- 1751 wird die Stiftung von Dorothea Christine, "Herzogin
von Reinfeld" erweitert.
- Ab 1752 war das Witwenhaus vermietet.
- 1773 wird das Haus für die Witwe von Pastor M.Claudius,
die hier bis 1780 wohnt, renoviert.
- 1781/2 dient das Haus dem Pastor Balemann und seiner Familie
während des Pastorats-Neubau als Unterkunft.
- 1796 wird ein neues Organisten und Küsterhaus mit Küsterschule
errichtet. Der Neubau wird an der Fleckensstraße auf einem
ehemaligen Grundstück der Pförtnerei errichtet. Das
Alte Haus wird 1802 verkauft und ein Neubau am Neuhöfer Teich
als neues Predigerwitwenhaus erworben.
- 1796-1817 befindet sich die Fleckenschule im alten Organistenhaus
und 1817-1915 im Neubau.
- 1817, am 6.Januar brennt das alte Organistenhaus ab und es
erfolgt ein Neubau (ähnlicher dem Pastoratsbau?).
- 1882 Erweiterung des Organistenhauses für Schulzwecke.
Ab 1916 wird der ehemalige Schulraum als Konfirmandenzimmer, Versammlungsraum
und Gemeindesaal verwendet.
- 1915 Trennung der Hauptlehrerstelle vom Organistenamt.
- 1916 Erneuerung der Südwand des Organistenhauses als Brandmauer
und Neubau des Giebelaufsatzes der Westseite.
- 1969 Abbruch des Organistenhauses und Neubau eines Gemeindehauses
mit eingelagerten Wohnungen.
Matthias-Claudius-Straße 35
Für die kgl.dän. Verwaltung des Amtes Reinfeld 1775
erbaut vom Baumeister Rothe nach Plänen des lübecker Stadtbaumeisters Soherr, aus dem Material des
abgebrochenen Schloßes, seit 1867 Forstamt. Eingeschossiger
Backsteinbreitbau in früh-klassizistischen Formen mit Krüppelwalmdach
und rustizierten Eckrisaliten, in Frontmitte zweigeschossig und
mit Dreieckgiebel. An der Rückseite zwei kurze schmale Flügel.
Am Hof :
Scheune. Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach und Toren
an den Stirnseiten. Möglicherweise ebenfalls 1775 nach Plänen
von Soherr erbaut.
Zu den Bauernhäusern der Zeit scheint es wenig Bezug zu geben. Die Einteilung
des Obergeschosses in drei horizontale Felder ist selten, ebenso Diagonalstreben
über drei Felder. Solche Streben hat z.B. das gründlich renovierte Haus 11
in Benstaben. Die schmalen Felder neben dem Tor mit dem sechsteiligen Fenster im obersten
Feld sind seit dem 18.Jh. üblich, in der näheren Umgebung etwa an einer 1931
abgerißenen Kate am Kalkgraben dokumentiert oder an der noch bestehenden Kate auf
dem Hof Stubbendorf 33. Die Katen in Benstaben und Stubbendorf weisen auch die engstehenden
Ständer in der Mitte des Giebelfeldes auf, wenn auch nur im Giebel des Wohnteils, da
bei beiden der Walm am Wirtschaftsgiebel bis auf das Tor herabgezogen ist. Die
größte wenn auch nur entfernte Ähnlichkeit besteht mit dem
Wirtschaftsgiebel des Haupthauses vom Hof Lüttje in Cashagen (Gmd.Ahrensbök).
Der zweigeschossige Giebel ist ebenfalls durch enge und weite Ständerabstände
gegliedert, im unteren Geschoß werden zur Aussteifung allerdings die üblichen
K-Streben verwendet.
Das Haus ist von K.Bedal gut dokumentiert und die Bauzeit wird um 1825 eingestuft.
Vom Gesamteindruck scheint die Reinfelder Amtscheune eher in das 19.Jh. zu gehören, aber
vielleicht hat Soherr hier einen für die ländliche Umgebung sehr fortschrittlichen
Bau entworfen der möglicherweise auch einen Vorbild Charakter für Nordstormarn
besaß.
Beide Bauten wurde am 20.1.1966 unter Denkmalschutz gestellt.
1973 wurde die Denkmalgeschützte Scheune im Zuge der Straßenerweiterung
abgebrochen.
Auf dem Gelände befinden sich auch als Naturdenkmal ausgewiesene Bäume. Je
eine Esche, eine Lärche und eine Douglasie.
An der Nordgrenze des Grundstücks Mathias-Claudius-Straße
35 , rund 91 m lang, 2,5 m hoch und über 0,6 m stark, aus
Ziegeln. Die westliche Hälfte spät- oder nachmittelalterlich
im gotischer Mönchsverband, mit Stützpfeilern an der
Außenseite und erneuerter oberer Partie, die Osthälfte
mittelalterlich 16. und 18.Jh. , mit Stützpfeilern an der
Innenseite und erneuerter Mauerkrone, renoviert 1973.
Die Klostertmauer wurde am 20.1.1966 unter Denkmalschutz gestellt.
1744 auf Veranlassung von Pastor Claudius von Hzg.Friedrich Carl
gestiftet. (nördlich auf dem Pastoratshof, heutiger Bau am
Neuhöfer Teich)
- 1751 wird die Stiftung von Dorothea Christine, "Herzogin von Reinfeld" erweitert.
- 1801 wird die Stiftung von Oberst v.Bülow erweitert. Das Geld war zunächst Pastor Balemann zugedacht, auf seinen Wunsch wurde es aber für die Predigerwitwen, auch wenn sie nicht in Reinfeld blieben, bestimmt.
- 1802 kauft die Ev.Luth.Kirchengemeinde von Meister Lübkert ein kurz zuvor am Neuhöfer Teich errichtetes Haus und richtet es als neues "Predigerwitwenhaus" ein. Es besaß neben drei Kammern vier heizbare Zimmer. In einem kleinem Nebenbau gab es einen Kuh-, Schweine- und Holzstall. Alle Bauten waren mit Stroh gedeckt.
- 1827 bezieht die Frau des Pastors Balemann als erste Predigerwitwe das Haus.
- 1879 erhält das Haupthaus und 1881 der Stallbau ein Ziegeldach.
- 1978 wird das Haus am Neuhöfer Teich renoviert und dient seitdem dem Diakon als Dienstwohnung.
Matthias-Claudius-Straße 29, seit 1839 Alte Schule
Von 1604 bis 1775 stand hier das vierflügelige Renaissance
Schloß der Herzöge von Holstein-Plön.
Der Bau wurde 1599 mit dem Material der abgetragenen Klausurgebäuden
des Klosters begonnen. Es entstand ein vierflügeliger dreigeschossiger
Bau um einen Innenhof mit zwei Treppentürmen in gegenüberliegenden
Ecken. An der Eingangsfront stand links an der Außenecke
ein großer Turm zu fünf Geschossen, diagonal gegenüber
zum Teich hin war ein kleiner zweigeschossiger bastionsartiger
Vorbau vorhanden. Das Tor hatte vermutlich ein Sandstein Portal
von dem Reste jetzt im Museum aufbewahrt werden. 1603 wurde das
Kupferdach der Südseite der Klosterkirche durch Schindeln
ersetzt und das Kupfer zur Eindeckung des Schloßturmes verwendet.
- Von 1649 bis 1654 besteht im Schloß eine Ritterakademie
für die Söhne des Herzogs Joachim Ernst von Plön.
- Seit 1704 (1710-22) dient das Schloß Dorothea Sophie
v.Braunschweig-Wolfenbüttel, der Frau des Hzg.Hans Adolf, als Witwensitz.
- Von 1730 bis 1762 dient das Schloß Dorothea Cristina,
der Frau des Hzg.Joachim Friedrich, als Witwensitz.
- Als die Plöner Herzöge 1762 austerben fällt
das Amt Reinfeld an die dänische Krone.
- 1765 zeichnet Nicolaus Bauer
vier Grundrisse des Schloßes mit Erläuterungen.
- Das Schloß wird 1772 an Herrn Rothe auf Abbruch verkauft
und von 1773 bis 1776 abgetragen.
Der Bauschutt wird beim Ausbau der Chaussee und beim Bau des Amtshauses
verwendet.
- 1775 schenkte Herr Rothe der Kirche 200 Dachzungen vom Schloß.
- 1839 Bau des jetzigen Gebäudes, die "Alte Schule",
als kombinierte Parzelisten- und Fleckenschule.
- 1901 wird das Schulhaus nach Osten erweitert und 1906 der
Anbau aufgestockt.
Neuer Garten 9
- Erbaut 1881 als königlich Preußisches Amtsgericht.
Längsgestreckter Querbau mit fünfachsigen Doppelstöckigem
Mittelrisalit. Im seitlich eingerücktem Giebelfeld ein Halbkreisfenster
mit Strahlenstreben. Beidseitig je einstöckige zweiachsige
Seitenflügel unter hohem Mansarddach. Rechts ein einachsiger
Anbau.
Vor dem Eingang zwei Löwen vom ehemaligen Kurhotel in der
Ahrensböker-Straße.
- 1872 überließ die "Fleckenssparkasse"
dem Amtsrichter Wolfhagen ein Haus auf dem Grundstück zur
Wohnung und zur Nutzung für das königliche Amtsgericht.
- 1881 (1880) Wurde das jetzige Gebäude auf Kosten der Sparkasse errichtet um der Verlegung nach Oldesloe vorzubeugen.
- 1888 Erweiterung durch Anbau eines Kassenzimmers.
- 1908 Die Sparkasse zieht in das neue Rathaus.
- 1963 Das Gebäude wird als Heimatmuseum verwendet.
- 1983 vollkommen renoviert.
Paul von Schönaichstr.14
- (1877-1975 erstes Rathaus links des heutigen?)
- Gemeindehaus 1877 am Jungfernstieg erbaut, 1907 übernimmt
das neue Rathaus seine Funktion.
- An dieser Stelle stand bis 1907 der Gasthof "Zum Nordpol"
(ehem.H.Kock, seit 1903 Friedrich Wegner)
- 1907-8 erbaut im historischen Barock mit Jugendstil Ornamenten.
Quergerichteter kubischer 2-geschoßiger Block auf hohem
Sockelgeschoss unter einem Mansarddach. An der Eingangsfront
ein dreiachsiger Mittelrisalit mit Balkon und aufwendigem Giebelfeld
mit dem Stadtwappen. An den drei anderen Seiten jeweils ein schlichterer
Mittelrisalit mit Giebel. Im Inneren eine große Eingangsdiele
mit anschließender symmetrischen Treppenanlage. Über
der Treppe ein Oberlicht mit einem auf das Glas gemaltem großen
Preußen-Adler. Das Glasgemälde in Stormarn vermutlich
einmalig
- 1964 schlichter Anbau nach Süden
- 1980 Erneuerung des Dachreiters im Rahmen einer Gesamtrenovierung.
- 1986 am 12.Juni unter Denkmalschutz gestellt.
- 1998 Renovierung der Fassade.
- Pumpe, 1842 Gründung des Pumpenvereins. März 1873
Pflanzung der Friedenseiche, Gitter von 1876.
- Die alte Klostermühle am Ausfluss des ehemaligen
Cuserinbachs aus dem Herrenteich wird seit ihrer Entstehung zu
beginn des 13.Jh. ständig erweitert und umgebaut.
- 1759 wird die gesamte Anlage der Hzgl. Korn- und Graupenmühle
ein wenig versetzt von Peter Hudemann von Grund auf neu erbaut.
- Ab 1865 wird die Mühle mit Dampfkraft betrieben.
- 1903 Kauft Reinfeld die Amtsmühle vom Fiskus.
- 1907 die Amtsmühle wird stark umgebaut. (1917?)
- Ab 1916 gibt es eine Wasserturbine.
- 1918 Abbruch der Mühlenscheune, die die Klosterstrasse
versperrte.
- 1919 Bau eines Turmartigen Aufbaus verbunden mit einem Silo.
- In den 30gern erwirbt der oldesloer Mühlenbetrieb Joh.Ströh
die Amtsmühle (1921?).
- 1943 Brand und von 1944 bis 1947 Wiederaufbau der "Claudiusmühle".
- Ab 1949 erfolgt der Betrieb elektrisch.
- Vor 1640 Anlegen der Hausstellen zwischen Herrenteich, Pfarrkirche
und Neuhöferteich.
- 1770 Parzellierung der Vorwerke Neuhof und Steinhof. (1772)
- 1778 Teilung in drei Quartiere: Mühlenquartier, Kirchenquartier
(Alte Reihe) und Teichquartier (Neue Reihe)
- 1823, 31.März Brand der Alten Reihe, 6.Mai Brand der
Neuen Reihe.
- 1836-40 Bau der Chaussee, heute B-75, Erhebung zum Flecken.
- 1857, 22 März. Brand zwischen Mühlenkontorhaus (Stadt
Kiel) und alter Apotheke.
- 1865 Einrichtung der Bahnlinie Hamburg-Lübeck.
- 1877 Begin der Straßenpflasterungen und der Anlage der geklinkerten
Gehwege und Linden als Straßenbäume.
- 1892 Nach einigen Bränden wird die "neue" Straße
angelegt. (heute Neuhöfer Straße)
- 1903 Aufsiedlung der hinteren Ahrensbökerstraße
durch Carl Harz.
- 1904 Seit Januar elektrische Straßenbeleuchtung. Alle
bisher unbezeichneten Straßen erhalten Namen.
- 1908 Aufsiedlung des Gebiets um die Stockmannstr. durch Georg
Stockmann.
- 1925 Vereinigung der Fleckensgemeinde Reinfeld mit den Parzellisten-(Land)gemeinden
Neuhof und Steinhof.
- 1926 Erhebung zur Stadt Reinfeld.
- 1934-37 Bau der Autobahn
Klosterstrasse 5.
- Erbaut 1817 (24?) als Schulhaus für die Parzellistengemeinde
Steinhof und Neuhof.
- Seit 1838/9 königlich dänisch privilegierte Apotheke.
- Nachfolger des 1817 abgebrannten Organisten- und Schulhauses von
1796.
- 1882 erweitert.
- Klassizistisches Portal mit zwei jonischen Säulen, Gebälk,
flachem Dreieckgiebel und Rundbogen-Oberlichttür.
Hier wohnte Apotheker Volkmar Wegner (1846-1912), gleichzeitig
Bürgermeister, Standesamts- und Polizeichef der Fleckensgemeinde
Reinfeld von 1886 - 1912.
- Zwei parallel stehende zweistöckige Bauten auf hohem
Sockelgeschoss werden durch einen etwas niedrigeren Zwischentrakt
verbunden. Wohl um 1862-65 entstanden. (Ähnlich Bargteheide)
- 1865, 1.August Eröffnung der Bahnlinie Hamburg - Lübeck,
zunächst noch eingleisig.
- 1876 zweigleisiger Ausbau der Bahntrasse.
Bau einer Rampe zur Verladung von Zuckerrüben
- ca.1980 Umbau der Bahnsteige mit einem Zugangstunnel.
Inzwischen vergangene Bauten von Bedeutung
Alte Bierquelle, Abriss 1936, angeblich Reinfelds
ältestes Haus (18.Jh.?)
(Ahrensbökerstr.1 ?)
Eingeschossiges Traufseitiges Fachwerkhaus mit hohem Krüppelwalmdach.
Neben der mittigen Tür je drei Fenster in etwas unregelmäßigen
Abständen. Über der Tür ein Zwerchhaus mit drei
Fenstern und im Giebelfeld ein weiteres Fenster. Links und rechts
im Dach kleine Gauben. An der Rückseite, zum Herrenteich,
ein Nebenbau mit einem Stufenförmigen Anbau. Dies war der
Eisbunker mit doppelwandigen Maueren und einer Isolationsschicht
aus Torfmull.
Alte Schmiede, 1962 abgebrochen, letzte Huf und Wagenschmiede
in Reinfeld, von 1919 bis 1962 war Rudolph Kock hier als Schmiedemeister
tätig.
Das Haus (traufseitig, eingeschossig mit Mittelrisalit und
Krüppelwalmdach) wurde 1857-60 erbaut.
Steinhof (curia lapidum, Steintorhof), ältestes Klostervorwerk (allodium)
mit Herrenhaus und großer Scheune.
Größte der vier Grangien des Klosters. (Steinhof, Neuhof, Smaleveld und Langenvelde)
Bauern aus Rehhorst und Steinfeld waren hier zu Diensten verpflichtet.
1858 Wilhelm Lilienthal wird neuer Besitzer des Steinhofes
1881 Neubau des Herrenhauses nach einem Brand am 8.Mai.
1896 kauft der aus dem hannoverschem stammende Landwirt Carl Giesecke das Anwesen. (Umbau)
1913 Das Haupthaus wird stark umgebaut und auf das doppelte vergrößert. (neu)
1970 Abbruch aller Bauten und Errichtung einer Neubausiedlung.
P.v.Schönaichstr.1, Gaststätte "Rhodos", ztw.
HL-Markt.
ehem. Klosterkrug (erw. 1440 als "..taberna, quae Klowenborg dicitur.."),
bis zum Abriss 1972 Hotel "Stadt Hamburg"
Neuhof
Der Neuhof südlich des gleichnamigen Teichs war neben dem
Steinhof das größte Vorwerk des Reinfelder Klosters.
Bauern aus Ratzbek und Wesenberg waren hier zu Diensten verpflichtet.
Nach 1582 wird dem Hof das Gebiet der Grangie Smaleveld zugeschlagen.
Zwischen 1704 und 1722 wird der Neuhof vom Herzog verpachtet und schließlich verpfändet.
Das Land wurde 1772 durch die Dänen Parzelliert. Um 1910
gab es dort neben dem Herrenhaus noch zwei große Fachwerkbauten.
Um 1927 wurde der landwirtschaftliche Betrieb eingestellt. 1972
(1970-74) entstand zwischen dem alten Hof und dem Obstgarten ein
Hochhaus (Neuhof 10-14). Reste der alten Allee Bäume und
eine alte Remise wurden in den 80gern beseitigt. Heute besteht
noch ein stark umgebautes spätes Haupthaus in dem sich jetzt
ein Kindergarten befindet (Neuhof 8) und ein östlich flankierendes
Hofgebäude.
Paul von Schönaich Straße
- 1674 Gründung eines "Hospital und Armenstifts"
für 12 alte Personen durch Hzg.Hans Adolf gegenüber
(neben?)der Kirche.
- 1754, 10.Juli, die "Herzoglich-Plönische Armenstiftung
zu Reinfeld" wird erneuert.
- 1823 wird das Gebäude in einem Großbrand vernichtet.
- 1832 wird ein neues Armenstift für zwölf alte Leute
gegenüber der Kirche errichtet.
- 1975 wird das Heim der herzoglichen plönischen Stiftung
im Sommer abgerissen.
- Auf dem Platz steht heute ein Gedenkstein für Paul
von Schönaich am Rande einer Grünanlage.
(Tegelschüne, Ziegelhof) in der Nähe des Grundstücks
Hamburger Chaussee 53
- 1186 werden vermutlich die ersten Bauten des Klosters errichtet.
Sie waren wohl nur provisorischer Natur und werden als Holzbauten
auf dem heutigen Klosterberg vermutet.
- Ab 1190 begann man wohl mit der Errichtung von Steinbauten.
Die dafür notwendige Ziegelei wird man um diese Zeit errichtet
haben. Sie lag vermutlich von Anfang an am westlichen Ufer der
Heilsau, die hier Mühlenau heißt, nahe der Einmündung
in die Trave, südlich der Landstraße, heute die B75,
gegenüber des Gasthofes "Kalkgraben", dessen Namen
vielleicht darauf hinweist, daß hier der Kalk aus Segeberg
in Gruben gelöscht wurde um ihn als Mörtel verwenden
zu können.
- 1551 wird von dem ehem. reinfelder Ziegelmeister Hans Drunckenmöller
berichtet er habe sich für 102 Mk. (in Bar) den Krug in Benstaven gekauft
und 1552 gegen den "Nigen Krog" eingetauscht
(möglicherweise der vor 1884 abgebrannte "Elende Krug" unweit
des heutigen Travenhofs an der Brücke nach Benstaben).
- 1560-67 unter Abt Johannes erwirtschaftet der Ziegelofen einen
jährlichen Gewinn von 900 Mark.
- 1582 beträgt der jährliche Ertrag des Ziegelhofes
1100 Mark. (Hansen, "Stormarner Blätter" 1912 Nr.12)
- 1595 im Bild des "Reinfelder Tiergartens", von
Hansen Fresan, befand sich der Ziegelhof an der Mündung
des Herrenteichabflußes (Cuserinbach/Heilsau/Mühlenau)
in die Trave. Auf dem als Prozeß-Unterlage dienendem Bild
wird eine Ansammlung von Bauten bei der Trave als "Reinefelder
Tegelschüne" bezeichnet. Der Komplex besteht aus einem
lange U-förmigen Bauwerk, vermutlich eine art Schutzdach
für die zum Lufttrocknen ausgelegten Ziegelrohlinge. Innerhalb
dieses "U" befinden sich jeweils an den Enden je ein
Haus. Diese Häuser scheinen nicht so groß wie die Bauernhäuser
der Nachbardörfer zu sein, auch ist das Satteldach nicht
so weit heruntergezogen und die Giebel sind nicht abgewalmt. Ein
weiteres ähnliches Haus steht außerhalb des durch das
Schutzdach gebildeten Hofes auf der Seite zur Brücke hin,
die den Bach kurz vor seiner Mündung in die Trave überquert.
Alle Bauten scheinen aus Holz oder Fachwerk zu bestehen. Am Traveufer
wird keine Anlandungsstelle, wie für die Dörfer Benstaben
und Wesenberg, dargestellt und es fehlen auch Hinweise auf den
Rohstoffabbau. Unweit der alten Ziegelei, auf der anderen Seite
der jetzigen Bundesstraße 75, der alten Heerstrasse und
späteren Chaussee, liegt heute der Gasthof "Kalkgraben".
An diesem Ort wurde vermutlich der aus Segeberg auf der Trave herbeigeschaffte Kalk in größeren Gruben gelöscht,
um als Mörtel für den Klosterbau zu dienen. In Reinfeld
wird wenige Hundert Meter vom alten Tegelhof entfernt, der noch
1806 an gleicher Stelle, auf Topographischen Karten eingezeichnet
ist (1865 allerdings weiter westlich im Bereich der Steinfelder
Hude eingezeichnet), beim Hof Dröhnhorst heute noch keramisches
Kunsthandwerk betrieben.
- 1671 Für die Ausbesserung der alten Friedhofsmauer werden
1600 Mauersteine und 1500 Decksteine zu je 3 bzw 2,5 (mk?) vom
Wesenberger Ziegelhof bezogen.
- 1689 Karte mit der Eintragung Ziegelhof.
- 1729 Karte von Johann Christof Homann.
- 1730 Karte
- 1806 Topographische Karte des Militärs
- (1809-1859) Keine Eintragung der Ziegelei in den zeitgenössischen
Karten.
- 1835 Das Vorwerk Neuhof betreibt eine Ziegelei an der Steinfelder
Hude. (bis um 1930 ??, Karte)
- 1851 Die Ziegelei als reinfelder Industriebetrieb wird nicht
erwähnt, lediglich ein ansäßiger Töpfer.
- 1865 Karte zur Projektierung der Eisenbahnlinie Hamburg-Lübeck.
Eine Ziegelei ist an der Hude eingetragen.
- 1579 Heinrich Rantzau übermittelt seinem König,
Friedrich II. von Dänemark, einen Grundriß des
"alten Herrenhauses", daß als Unterkunft bei
Jagten diente. (Jagdhaus, Herzogsgemach)
(Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt.65.1, Nr.186,
Relation des Statthalters Heinrich Rantzau an
Friedrich II.v.DK von 1579, Beilage.)
- Abb. bei Reumann Seite 94 Abb.5;
- Umzeichnung bei Haupt, "Kunstdenkmäler VI."
Abb.957,
- und Clasen Seite.95 gezeichnet von Erich Katschke
- Text unter dem Grundriß des
Reinfelder Herrenhauses:
Abriß der Alten Heren Hauß zum Reinfelde dar
inne die Alten Herren und Graffen gelegen wan sie uff
der Jagt gewesen.