Walbeck, Stiftskirche Benediktinerstift St. Marien, Pankratius und Anna | |
942 | Graf Lothar II. von Walbeck gründet auf seinem Burggelände eine Benediktinerabtei. Er läßt die Kirche so errichten, daß sie die Nordflanke seiner Burg schützt. |
965
| Vollendung des Gründungsbaus. Eine flachgedeckte Pfeilerbasilika aus Bruchstein mit vier Langhaus Arkaden und in der südlichen Obergadenmauer erhaltenen, heute vermauerten kleinen Rundbogenfenstern. Das durchgehende wenig ausladende Querhaus durch Triumphbögen von Langhaus und Chor getrennt. Die Wand zwischen Seitenschiffen und Querhaus war möglicherweise geschloßen. An den Querhausarmen im Osten kleine, heute zugesetzte Nebenapsiden. Der Chorraum kurz und querrechteckig mit gestelzter runder Hauptapsis. Das Querhaus wurde später durch große Bögen dreigeteilt, so daß eine ausgeschiedene Vierung entstand. |
um 1000 | Die Basilika wird nach Westen erweitert, wobei das Langhaus eine neue Einteilung in sechs Arkaden erhält. (Emporenquerbau?) |
um 1100
| Der Westbau wird verändert. Erst jetzt Empore zwischen möglicher Doppelturmfront ? Die Ostwand des Emporenunterbaus verbaut dabei den westlichsten Arkadenbogen jeweils zur Hälfte. Über einem Doppelbogen mit kräftigem Mittelpfeiler öffnete sich der später vermauerte Emporenbogen. |
1219 | Der Westbau wird abgetragen. Die Ostwand der Emporenanlage wird zur neuen Westfassade und die Öffnungen vermauert oder verkleinert. |
Vor 1250
| Das Langhaus erhält neue hohe Rundbogenfenster. Am Chor werden eine Sakristei und eine Kapelle angefügt. Der Bogen zwischen Langhaus und Querhaus wird erneuert. |
um 1500 | Einbau einer Empore in den südlichen Querhausarm. |
1591 | Umwandlung in ein Evangelisches Stift. |
1685 | Instandsetzung durch Probst Münchhausen. |
1706 | Stiftung einer Kanzel. |
1731 und 1746 | Instandsetzungen |
1777 | Baufälligkeitsgutachten des Landesbaumeisters Hut. |
1811 | Säkularisierung der Anlage. |
1829 | Begin des Abbruchs der Seitenschiff-Dächer.
Verkauf aller Einrichtungsgegenstände. |
1832 | Der Bau wird der Gemeinde als Armenhaus geschenkt. |
1839 | Die Seitenschiffe besitzen keine Dächer mehr. |
1841 | Bauinspektor Blumenthal zeigt den drohenden Verfall der Kirche und die Einsturzgefahr an. Costenoble sclägt die Konservierung als Ruine vor. |
1845 | Der König wird von der Regierung auf den Bau und seine Bedeutung Aufmerksam gemacht (Auf Veranlassung von Quast?) Quast schlägt eine Wiederherstellung für 1600 Thlr. vor, Rosenthal eine Sicherung als Ruine für 780 Thlr.. Es werden für das billigere Konzept 600 Thlr. bewilligt, unter Vernachlässigung der Seitenschiffe. |
1846 | In der südlichen Hochschiffwand werden Pfeiler ausgewechselt und Anker eingezogen. |
1855/6 | Abbruch der Apsis. |
1858 | Weitere Sicherungsarbeiten. |
1869/74 | Gutachten der Instandsetzung. Der Kunstwert des schlichten Baus wird nicht richtig erkannt. Erst ein Gutachten Salzenbergs ordnet den Bau zeitlich richtig ein. |
1875 | Quast äußert sich erneut zum Bau. Er fordert zusätzlich Dächer für die Seitenschiffe und die Ostapsis. Der alte Putz sollte geschont werden und der Bau nicht neu Verputzt und getüncht werden. Der Westturm sollte konserviert und der Ostgiebel gerichtet werden. Die benötigten Mittel werden aber nicht genehmigt. (6600Thlr.) |
1880 | Die alte Dorfkirche wird durch einen neuromanischen Bau ersetzt. |
1886 | Dachreiterturm für baufällig erklärt. |
1887 | (Teilabbruch der Ruine.) |
1888 | Abbruch des Mittelschiffdaches.
Fotos von vor dem Abbruch (von Norden mit der nördlichen Obergardenmauer und dem hölzernem Dachreiter an der westlichen Giebelmauer) existieren noch im Institut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Halle. |
1899 | Instandsetzungen. Erneuern des Querschiffnordgiebels |
1900 | Sicherung der Ruine. |
1908 | Einsturz der Nordschiffswand. (Vom alten Zustand existieren Fotos) |
1909-14 | Instandsetzung der südlichen Hochschiffswand. Vormauern von Strebepfeilern. |
1932-35 | Instandsetzung. Vormauern des Strebepfeilers im nördlichen Seitenschiff (1934). |
1934 | Im Chor wird das Grab des 965 gestorbenen Stifters gefunden. Die Stuckgrabplatte wurde geborgen und in der Dorfkirche Walbeck aufgestellt, wo sich auch eine Bronzeglocke aus der Stiftskirche befindet (möglicherweise um 1100 gegossen). |
1998/9
| Photogrametrische Vermessung der Ruine. |
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